EINBLICK | Bayern 2013 - page 151

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höherer Besucherfrequenz.
Kämpfen Sie für die individuell
beste Position in der Messehalle.
Analysen haben gezeigt: Die
Differenz zwischen vereinbarten
und tatsächlich wahrgenomme-
nen Terminen bei Ausstellern
weist einen Schwund auf. Wo
bleiben diese verloren gegange-
nen Kontakte? Im Zweifelsfall
beim Wettbewerber! Ein gekonnt
inszeniertes Messekonzept
schützt nicht nur vor diesem
Phänomen der Abwanderung,
sondern dreht den Spieß um.
Wie das Beispiel des australi-
schen Herstellers für Kompres-
sionsbekleidung SKINS zeigt.
Der Trick: Raffiniertes Story-
Telling. SKINS hatte die beiden
Grundbotschaften “Action &
Recovery“ der Marke durch zwei
lebende Models in einer Bull-
augen-Szenografie dargestellt.
Der Impuls in die Schaulust funk-
tionierte. Und unter den vielen
neuen Kontakten am Stand fand
sich erstmals auch eine große
Zahl von TOP-Einkäufern. Die
gekonnte szenografische Raum-
struktur bereitete für SKINS den
Durchbruch des Markenauftritts.
Profit – Pleasure – Peace
Die Messearchitekten Wenger
Wittmann haben über Umfragen
analysiert, von welchen Erwar-
tungen Messebesucher geleitet
werden – vor allem unterbewusst.
Äquivalent zu Jerome McCarthys
vier „P“ – Product, Price, Place,
Promotion – ergab sich ein Clus-
ter an Bedürfnissen, das sich auf
jedes individuelle Messekonzept
anwenden lässt: die drei P-Säu-
len Profit, Pleasure, Peace. Der
Messebesucher wird dabei in der
Tradition des Psychologen Abra-
ham Maslow als ganzheitliches
Wesen mit vielen unterschied-
lichen Motivationen betrachtet.
Neben den Grundbedürfnissen
(Vorteile nutzen, Innovationen
entdecken, schnelle Order ab-
wickeln) spielen schließlich auch
zutiefst menschliche Aspekte eine
Rolle, die bei einer geschickten
Markeninszenierung stets berück-
sichtigt werden sollten. Dazu ge-
hören Sympathie, Vertrauen und
klare Orientierungshilfen genau-
so wie die Befriedigung des Lust-
prinzips: Party, ein Hauch Erotik
und ein gelungenes, spannendes
Story-Telling.
Salomon
lässt grüßen
Einen Witz versteht man oder
man versteht ihn nicht. Versteht
man ihn, erinnert man sich spä-
ter auch gut an ihn. Diese Tat-
sache entdeckte der israelische
Medienwissenschaftler Gavriel
Salomon, der die Gedächtnis-
leistung und den Lerneffekt bei
Fernsehzuschauern untersuchte.
Bereits in den 70er Jahren, als
Schaulust fördern: Für SKINS wurde die Grundbotschaft “Action &
Recovery“ in die Architektur integriert. Die „living dolls“ – in aktiven
und passiven Status – inszenieren den Produktnutzen anschaulich.
Manfred Resch ist Leiter Sales & Marketing bei
WengerWittmann, Messearchitekten, München.
Er beschäftigt sich seid mehr als 15 Jahren mit
räumlichen Markeninszenierungen, insbesondere mit
dem Schwerpunkt „Menschen auf Messen bewegen“.
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