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zu folgen, die für die eigene
Arbeit wichtig sind.
Personalisierbare Dashboards
filtern aus der Informationsfülle
die relevanten Dinge heraus und
fassen sie übersichtlich zusam-
men. Über diese funktionalen
Aspekte hinaus hat der Einsatz
sozialer Medien in der internen
Kommunikation eine ganze
Reihe gewissermaßen „klimati-
scher“ Wirkungen. Der Dialog
fördert Motivation und Loyalität
der Mitarbeiter. Und er sorgt für
mehr Veränderungsbereitschaft,
weil die Gründe für anstehende
Änderungen für die Betroffenen
sehr viel transparenter sind und
werden.
Eine Frage der
Unternehmenskultur
Eine Fülle von Chancen also,
die es rechtfertigt, das ungelieb-
te Kind genauer unter die Lupe
zu nehmen. Das ist auch nötig,
denn ohne klares Konzept wird
der Weg zum internen Dialog
schnell zur Sackgasse. Dieses
Konzept sollte eine ganze Reihe
von Aspekten berücksichtigen.
Am besten beginnt man mit einer
Analyse der Unternehmenskul-
tur: Passt ein intensiver Dialog
zum bislang gelebten Stil des
Hauses oder wird das ein Schock,
auf den man die Mitarbeiter bes-
ser vorbereiten sollte? Und
wenn das ratsam scheint, wie
soll das ablaufen? Parallel dazu
sollten die Verantwortlichen die
rechtliche Seite prüfen, denn wer
beispielsweise bei der Konzep-
tion einer Social Media Strategie
den Betriebsrat außen vor lässt,
kann böse Überraschungen erle-
ben. Der zweite Blick geht dann
auf die bisher vorhandenen Me-
dien und Kanäle in der internen
Kommunikation. Selbst vermeint-
liche „Oldies“ wie gedruckte
Mitarbeiterzeitungen und -maga-
zine werden in der Enterprise
2.0-Welt nicht zwingend zum
Auslaufmodell, müssen aber
sinnvoll in die neue Landschaft
integriert werden. Und wenn
nötig, bringt die Erweiterung
der Medienpalette um Elemente
wie E-Magazine oder Videos das
Salz in die soziale Suppe.
Begleitende Kampagnen
Dann geht es an die inhaltlichen
Aspekte und damit das Einge-
machte: Welche der vielen denk-
baren Elemente sollen überhaupt
genutzt werden? Und in welchen
Stufen? Theoretisch lässt sich
das ganze Paket natürlich in
einem Rutsch implementieren,
aber in der Praxis wird das oft
sowohl Organisation als auch
User überfordern. Der dritte
große Punkt ist die Technik. Sie
ist zwar nur Mittel zum Zweck,
aber die Auswahl der richtigen
Plattformen und IT-Systeme ist
ein absolut erfolgskritischer
Faktor. Frage vier ist schließlich
die nach der Einführung. Wie bei
jeder großen Veränderung in
einem Unternehmen braucht es
begleitende Informations- und
Motivations-Kampagnen, um
den Mitarbeitern den Sinn, die
Möglichkeiten und den Umgang
mit der neuen Enterprise 2.0-
Welt nahe zu bringen.
Das ist so komplex und viel-
schichtig, wie es klingt. Und viel
Arbeit dazu. Sogar gelegentliche
Rückschläge sind selbst bei einer
gründlichen konzeptionellen Vo-
rarbeit sehr wahrscheinlich.
Aber für die meisten Unterneh-
men sind die Chancen größer
als die Risiken – und das sollte
für die Verantwortlichen Grund
genug sein, sich auf den Weg zu
machen.
Das Wissen der Kollegen ist nur einen Mausklick entfernt:
Immer mehr Unternehmen nutzen Social Media, um Arbeits-
abläufe effizienter zu gestalten.
Bildquelle Fotolia: antiksu, FotolEdhar
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